Hundebesitzer trägt alten Freund auf letztem Ausflug

Wer einen Hund hat, der hat einen Freund fürs Leben. Man verbringt hoffentlich viele glückliche Jahre mit dem treuen Vierbeiner, geht mit ihm auf Reisen, erlebt miteinander tolle Abenteuer und wird zusammen älter. Ein Hund ist ein Familienmitglied.

Aber früher oder später muss man sich der traurigen Tatsache stellen, dass Hunde nicht so alt werden wie die meisten Menschen. Irgendwann kommt die Zeit, in der der geliebte Begleiter ein Alter erreicht, in dem man sich auf einen sehr schweren Abschied einstellen muss.

Doch wie gestaltet man die verbleibende Zeit seines Lieblings so glücklich wie möglich? Carlos Fresco, der Besitzer des Labradormischlings Monty, wusste genau, was seinen alten Freund am meisten erfreuen würde. Der zehn Jahre alte Hund war vor über einem Jahr an Leukämie erkrankt. Die Krankheit war in den letzten Wochen schlimmer geworden und es wurde deutlich, dass den beiden nicht mehr viel Zeit blieb. Carlos wollte nichts mehr, als die letzten Tage mit Monty zu verbringen und es ihm so schön wie nur möglich zu machen.

Carlos und Monty hatten viel miteinander erlebt und eines ihrer liebsten gemeinsamen Hobbys waren Wanderungen. Monty liebte lange Ausflüge auf Hügel und Berge, also beschloss Carlos, eine besonders schöne letzte Wanderreise zu unternehmen. Er machte ein gemütliches Hundebett in Montys Wagen zurecht und brach mit seinem Gefährten von seinem Zuhause in London nach Wales auf.

Im südlichen Wales liegt die Bergkette Brecon Beacons, deren höchster Berg Pen y Fan 886 Meter Höhe erreicht. Früher einmal waren Carlos und Monty bis zu seinem Gipfel gewandert – eine der liebsten Erinnerungen an die Zeit mit seinem Hund, die Carlos hat.

Monty war bereits nicht mehr kräftig genug, um den Aufstieg zu schaffen, also musste Carlos sich etwas einfallen lassen. Er polsterte eine Schubkarre mit weichen Decken aus, legte Monty hinein und gab ihm sein liebstes Kuscheltier als Gesellschaft. Der alte Hund fand seine neue „Kutsche“ großartig und die Reise konnte losgehen.

Unterwegs begegneten die beiden Freunde vielen anderen Wanderern und Spaziergängern. Natürlich kamen einige von ihnen mit dem Mann ins Gespräch, der seinen Hund in einer Schubkarre den Pfad entlangschob. Als sie hörten, was der Anlass der ungewöhnlichen Reise war, schenkten sie dem glücklichen Monty extraviel Aufmerksamkeit, kraulten ihn hinter den Ohren und schoben ihn ein Stück des Weges.

„Er brachte jeden, den wir trafen, zum Lächeln. Alle Leute, die wir unterwegs kennenlernten, waren so lieb und freundlich zu ihm“, erzählt Carlos Fresco.

Die beiden wanderten bis ganz hinauf auf den Gipfel des Pen y Fan. Den Teil der Strecke, der für die Schubkarre ungeeignet war, trug Carlos Monty in einem großen Rucksack auf dem Rücken. Man kann Monty ansehen, wie viel Freude er an dem gemeinsamen Abenteuer hatte.

Nur wenige Wochen später gelangte Monty ans Ende seiner Reise. Er schlief friedlich ein und wird von seinem Menschen nie vergessen werden. Denn Carlos und sein bester Freund auf vier Pfoten haben bis zum Schluss wundervolle Erinnerungen gesammelt.