„Januhairy“: Deshalb lassen Frauen ihre Haare wachsen

Eine Monat den Rasierer einfach mal links liegen lassen, das ist das Ziel des Januhairys. Mit der Aktion soll die weibliche Körperbehaarung gefeiert und gezeigt werden: der Beauty-Standard von glatt rasierten Beinen, Achseln und Intimbereich ist längst überholt.

Behaarte Achseln, Beine und Intimbereich bei Frauen gelten in der Gesellschaft oft als Tabuthema.

Viele Frauen greifen zu Rasierer, Epilierer oder Wachsstreifen, um die Haare loszuwerden – weil es eben einem bestimmten stereotypisierten Körperbild entspricht.

Um gegen diese gesellschaftliche Norm zu kämpfen, wurde in 2019 zum ersten Mal der Januhairy ins Leben gerufen.

Laura Jackson ist 22 Jahre alt, spielt am Theater – und ist die Initiatorin des Januhairy, einem Wortspiel aus den englischen Worten January (Januar) und Hairy (haarig). Sie schlägt bei Instagram vor, dass Frauen einfach mal den ganzen Januar ihre Körperbehaarung wachsen lassen. Um sich nicht mehr mit ständiger Rasur quälen zu müssen.

Sie selbst stieß anfangs auf Unverständnis – in der Familie. Als sie anfing, ihre Körperbehaarung wachsen zu lassen, habe ihre Mutter gefragt: „Bist du nur faul oder willst du nur etwas beweisen?“ Jackson habe sich gefragt, was das mit Faulheit zu tun habe, und was sie überhaupt hätte beweisen können.

Beim anschließenden Gespräch stellte ihre Mutter fest, dass es irgendwie seltsam sei, solche Fragen zu stellen. „Jetzt macht sie mit“, schreibt Jackson.

Dabei soll der Januhairy keine wütende Kampagne gegen das Schönheitsdiktat sein, sondern „ein bestärkendes Projekt für alle, um besser zu verstehen, wie sie sich selbst und andere sehen.“